Bonner Medizinstudenten glänzen in Multicenterstudie
Die Ärzte von morgen übernehmen auch für rauchende Patienten Verantwortung: Prüflinge der freiwilligen Veranstaltung “Aufklärung gegen Tabak” an der Medizinfakultät Bonn brachten gestern erfolgreich die Klausur und die OSCE Prüfung hinter sich, in der sie einen rauchende Schauspielpatientin nach gültigen Leitlinien zur Entwöhnung beraten mussten.
Als erste Prüfungsuniversität der Multicenterstudie legten sie die Messlatte mit hervorragenden Leistungen nach oben: “Man hat gemerkt, dass sie sich wirklich gewissenhaft vorbereitet haben, trotz – oder grade wegen – des freiwilligen und unverbindlichen Charakters der Veranstaltung.”, meint die verantwortliche Dozentin und Medizinstudentin Janina Suhre. Im kommenden Semester soll das Programm zumindest als Wahlpflichtfach in die Lehre integriert werden – besser noch in das feste Curriculum.
Aus Gießen reiste Medizinstudent Titus Brinker an und fungierte als Zweitrater: “Es ist bewundernswert, dass sich soviele Medizinstudenten ehrenamtlich einer zusätzlichen Prüfung mit intensiver Vorbereitung unterziehen und das mitten in der Klausurenphase. Sie zeigen damit eine hohe Verantwortungsbereitschaft den Patienten gegenüber, die von Ärzten in Deutschland aktuell überwiegend defizitär, oder überhaupt nicht beraten werden. Rauchen ist als chronische Suchterkrankung ähnlich behandlungswürdig wie ein Bluthochdruck, oder ein Diabetes mellitus. Leider wissen die meisten Medizinstudenten am Ende des Studiums nicht, wie sie rauchenden Patienten nach Leitlinie helfen können – ein klares Defizit in der Lehre.”
Mehr Informationen zu dem wissenschaftlichen Projekt finden Sie hier: https://gegentabak.de/medizinische-lehre/
Ehrenamtlich teilnehmende Medizinstudent/innen: Lisa Zipfel, Lisa Allenstein, Sandrine Künzel, Johanna Schäfgen, Mark Hoffmann, Eliza Armeni, Ivana Zednicek, Judit Schultewolter, Caroline Wolpers, Timo Vogt, Stefan Hardt, Stefanie Frohn, Magdalena Schäfer und Roya Schildgen.
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