Bonner Medizinstudentin Janina Suhre gründet AGT Gruppe

Bonn. Wenn Medizinstudentin Janina Suhre (20) bei Sonnenschein und Espresso von ihrem aktuellen Anliegen erzählt, kann man die Euphorie förmlich spüren. Sie ist ansteckend. Janina hat vor einigen Tagen in Bonn eine AGT Gruppe gegründet, die aktuell etwa 15 Mitstreiter zählt. Ihr Ziel: Auch von ihrer Medizinfakultät sollen Schulen besucht werden, um Tabakwerbung und Gruppenzwang mit moderner Aufklärung zu entschärfen. Um herauszufinden, warum sie diese Zeit nicht lieber in ruhige Stunden im Bonner Starbucks investiert, habe ich ein Interview mit ihr geführt.

Janina, warum möchtest du dich engagieren?

„Ich habe im sportlichen und freizeitlichen Rahmen viel mit der Betreuung von Kindern und Jugendlichen zu tun, die etwas jünger oder in dem Alter sind, wo die meisten mit dem Rauchen anfangen. Sie sind in dieser Zeit oft noch sehr prägbar und suchen sich Vorbilder, welche irgendwelche Stars oder auch einfach nur ältere Schüler sein können. Falls sie von zu Hause aus noch nicht mit dem Rauchen in der Familie aufgewachsen sind, erleben sie es spätestens dann bei ihren Vorbildern. Um es etwas überspitzt zu formulieren: Wie soll ein Kind, das ständig anderen Menschen zu denen es emporschaut oder auch der breiten Masse beim Rauchen zusieht, zudem von Werbekampagnen beeinflusst und kaum über die Folgen aufgeklärt wird, wissen, wie schädlich der Tabakkonsum für es ist und nicht anfangen zu rauchen?
Die Aufklärung, was das Rauchen wirklich für sie an Risiken bedeutet, erhalten viele erst, wenn sie bereits in ihrer Sucht gefangen sind. Das ist genau der Punkt, an dem wir nun auch in Bonn gerne ansetzen würden. Wir möchten den Kindern und Jugendlichen zu einem Zeitpunkt, bevor sie Gefahr laufen mit dem Rauchen anzufangen, eine weitere Vorbildperspektive aufzeigen.“

Und warum meinst du, dass Medizinstudenten sich als Vorbild eignen?

„Wir als Studenten können viel leichter in die Position eines Vorbilds treten, als es Eltern oder Lehrer vermögen. In uns sehen die Kinder noch nicht die “belehrenden Erwachsenen”, sondern eher die “erfahrenen großen Geschwister”. Daher war ich von Anfang an von dem Konzept von AGT überzeugt. Ich würde den Kindern gerne helfen, nicht unwissend in die “Rauchfalle” zu tappen, deren Folgen sie nicht erahnen können und ihnen dahingehend Unterstützung bieten, für sich selbst und ihre Gesundheit aufgrund von der vermittelten Bildung verantwortlich zu handeln.“

Mehr Infos: www.gegentabak.de/universitaet-bonn

Zur Person: Janina Suhre (20) studiert im vierten Semester Medizin in Bonn und liebäugelt mit der Entscheidung Fachärztin für Kinderheilkunde zu werden. Auf Grund ihrer sehr guten Leistungen wurde sie mit dem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet.