Kernkonzepte

Relevanz:

Tabakfirmen stellen ein Produkt her, das täglich etwa 380 Bundesbürgern das Leben kostet, also etwa 140.000 Menschen pro Jahr. Tabak ist die größte Ursache für vermeidbare Krankheiten und frühzeitige Todesfälle in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aktuelle Studien der Weltgesundheitsorganisation und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weisen darauf hin, dass der Anteil der Raucher in der Altersgruppe 12-17 Jahre substanziell zunimmt.

Aktivität:

Wir besuchen Schüler der Jahrgangsstufen 6-8 aller Schultypen, um sie interaktiv und auf Augenhöhe über die Folgen des Rauchens aufzuklären. Medizinstudierende werden von Schülern durch den geringeren Altersabstand potenziell als authentischer und zugänglicher wahrgenommen als Ärzte. Pro Schuljahr betreuen wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktuell ca. 10.000 Schüler (durchschnittlich 500 Schüler pro Universität, 16 Unis in DE, 4 in AT / CH). Ein wissenschaftlicher Beirat begleitet die Initiative und sorgt für den Einbezug von aktuellen Erkenntnissen aus der Präventionsforschung. Ein besonderes Anliegen der wissenschaftlichen Auswertung liegt in der Weiterentwicklung der Lehreinheiten mit dem Ziel, sie für unterschiedliche Schultypen und soziodemographische Hintergründe gleichermaßen effektiv zu gestalten.

Unser Programm unterteilt sich in zwei Abschnitte und kann durch zwei weitere optionale Abschnitte ergänzt werden. Feste Bestandteile sind eine Aulapräsentation und ein Klassenraumseminar von jeweils 60 Minuten. Optional werden ein Collegeblockwettbewerb und/oder ein Elterninformationsabend angeboten. Die Aulapräsentation besteht aus einer Einführung in das Thema und einem Gastsprecherauftritt eines Uniklinikpatienten, der über seine Erfahrungen mit Tabakkonsum berichtet. Im Anschluss halten zwei Medizinstudenten ein Seminar nach Anleitung des AGT-Ablaufplans für eine Schulklasse. In diesem interaktiven Dialog werden die Gesundheitsrisiken, aber vor allem auch die pragmatischen Vorteile des Nichtrauchens (Kosten, Ästhetik, sportliche Leistungsfähigkeit) mit den Schülern anschaulich diskutiert.

Organisationsform:

Neben Medizinstudierenden werden zunehmend auch Lehrstühle als Projektträger eingebunden, die Aufklärung gegen Tabak als Wahlfach an ihrer jeweiligen Medizinfakultät einführen. Die Organisationsstruktur ist so zunehmend dezentralisiert und wird durch eine stärkere Unabhängigkeit vom Gründer von vielen Initiatoren auf breiter Front getragen. Die neue Trägerstruktur (Lehrstühle und Studenten) sorgt gleichzeitig für maximale finanzielle Effizienz.

Aus der Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen ergibt sich, dass die Datenbasis aus der Arbeit mit den Schülern vermehrt für die Evaluierung der Wirksamkeit genutzt wird (auch als Grundlage für Doktorarbeiten). Zukünftige Ärzte werden für das Thema Tabaksucht stärker sensibilisiert. Medizinstudenten lernen die einfache Vermittlung medizinisch komplexer Zusammenhänge und erwerben didaktische Fähigkeiten, die für die spätere Patientenbetreuung wesentlich sind.

Reichweite

Unser Konzept verfügt über eine Gründungsanleitung und ist transparent, sodass alle relevanten Informationen für eine Neugründung und vollständige Durchführung Programms zum Download bereitstehen. Der Aufklärung gegen Tabak e.V. bietet zudem nach Möglichkeit finanzielle Unterstützung für die notwendigen Unterrichtsmaterialien an.

Finanzierung

Wir erheben gegenüber den Schulen eine Gebühr von 50 Euro pro teilnehmender Schulklasse. Für Einmalaufwendungen werben wir um Spenden (Neugründungen, Erstanschaffungen). Unsere Unterrichtsmaterialien (bspw. Lungenmodelle) sind in aller Regel wiederverwendbar und verursachen somit überschaubare Einmalkosten, die jedoch bei Neugründung von Lokalgruppen an anderen medizinischen Standorten erneut anfallen. Wiederkehrende Kosten entstehen hauptsächlich durch Druckkosten oder die Preise des Collegeblockwettbewerbs (s.o.). Finanziell unterstützen können Sie uns hier.

Lesen Sie hier mehr zu dem zeitlichen Ablauf unseres in drei Abschnitte gegliederten Programmes für die Schulen.

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