Neugründung an der Medizinfakultät Hamburg (UKE) durch Marcel Seungsu Woo
Zweiter Tag der Famulatur in der Nephrologie, Visite auf der Dialyse, plötzlich muss der betreuende Arzt auf die Intensivstation und das erste mal darf alleine visitiert werden.
Im ersten Zimmer suchte ich den Patienten R. auf. Kehlkopflos, Kommunikation nur über eine Schreibtafel möglich und mit amputierten Zehen. Über vierzig Jahre starker Raucher, was unter anderem auch zur Dialysepflichtigkeit führte.
„Gründe, um gegen das Rauchen aktiv vorzugehen, hatte ich schon immer viele, jedoch war dieser erschreckende Anblick der Auslöser endlich zu beginnen.“, meint Marcel.
Marcel Seungsu Woo ist 19 Jahre alt, im 5. Semester am UKE und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
„Im Medizinstudium wird viel darüber gelehrt wie man am besten Krankheiten behandeln kann, und bei sehr vielen Krankheitsbildern ist die beste Behandlung die Verhinderung der Entstehung. Rauchen ist die häufigste Ursache vermeidbarer Krankheiten und Todesfälle, daher wollen unsere Teammitglieder schon als Studenten Verantwortung übernehmen und dabei helfen, diese vermeidbaren Erkrankungen einzudämmen.“
Und warum ausgerechnet dieses Programm? „Nach Recherchen im Internet wie man aktiv gegen das Rauchen vorgehen kann, bin ich schnell auf die AGT gestoßen und mir gefiel das Konzept sehr gut. Das interaktive Design mit den Schülern und die Möglichkeit letzteren den Kontakt mit Patienten zu ermöglichen, die bereits Komplikationen des Rauchens erfahren haben, scheint mir als eine sehr effektive und nachhaltige Methode.“
Was soll den Zielgruppen übermittelt werden? „Sie müssen vor allem dafür sensibilisiert werden, wie unsinnig das Rauchen ist – für jede Altersgruppe. In der Jugend Pickel, Gestank, wenig Geld und schlecht im Sport, später dann das Bronchialkarzinom. Letztendlich arbeiten wir über altersgerechte Aufklärung daran, dass die Schüler für sich selbst und für ihre Mitmenschen das Risiko vieler Erkrankungen stark reduzieren.“
Was sind die Pläne für die AGT Hamburg? „Als Neueinsteiger ist es erstmal wichtig eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen und Kontakt zu Unterstützern und Schulen zu suchen. Jedoch bin ich mir dessen sehr sicher und zuversichtlich, dass wir schon bald mit den ersten Vorträgen in den Hamburger Schulen beginnen können. Das Team ist ehrgeizig möglichst viele Schüler/innen gut zu erreichen und freut sich auf die neue Herausforderung.“
Hier gibt es mehr Infos zu der Gruppe.
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