Diskussionspanel zur randomisierten Aufklärung gegen Tabak Langzeitevaluation

Intensive wissenschaftliche Diskussionen fanden dieses Wochenende am Uniklinikum Gießen statt: Insgesamt 210 Schulen sollen in die bisher größte von Medizinstudierenden in Deutschland hauptverantwortlich lancierte Multicenterstudie eingeschlossen werden. Die Forschungsgruppe bestehend aus Gruppenleiter/innen von 16 Medizinfakultäten, Mitgliedern des DKFZ, Professoren der Harvard Medical School, sowie den weltweit renommiertesten Vertretern aus Tabak-, Krebs- und Lungenforschung, beriet über die optimale Strategie zur Prävention des Rauchens bei Jugendlichen.
 
Nach kritischem Review und umfassender Diskussion der bestehenden Literatur wurde ein wegweisendes und innovatives Konzept verabschiedet, welches homogen durch über 400 Medizinstudierende in Schulen in ganz Deutschland implementiert wird. Zusätzlich wurden elementare Erfahrungen zur optimalen Positionierung der AGT Gruppen an den Fakultäten ausgetauscht. 
Zentrale Elemente des neuen Curriculums sind über einen Beamer übertragene 3D-Selfies (Mirroring) vor der gesamten Jahrgangsstufe; interaktive, neu entworfene Experimente im Klassenraum; eine komplette Distanzierung von Angst-induzierenden Ansätzen und ein stärkerer Fokus auf Gruppenarbeit, sowie die Lebensrealität von Jugendlichen affektierende Aspekte. Die Katamnese wird auch abseits des Schulbesuchs durch app-basierte Ansätze und den Einbezug von Eltern und Lehrer/innen aufrechterhalten.
Bei diesem Panel hat sich die Gruppenleitung der Medizinfakultät Heidelberg besonders eingebracht, indem sie federführend durch die Gruppenleiterin Thien An Tran ein Konzept zur Steigerung der Interaktivität im Klassenraum vorlegte (Heidelberger Stationenplan). Hauptverantwortlich organisiert und moderiert wurde das Panel von dem Vorsitzenden Titus J. Brinker, der einen umfassenden Eröffnungsvortrag über angstinduzierende Ansätze, die theoretischen Grundlagen von erfolgreicher Tabakprävention und die Evidenz von photoaging-Interventionen hielt. Fabian Buslaff von der Medizinfakultät Erlangen demonstrierte die pilotierte Version des 3D-App Smokerface im Mirroring in der Aula und diskutierte ein Review zum Thema Rollenspiele. Vor dem Panel beschäftigten sich alle Teilnehmer mit zusammengestellter Literatur, um eine qualifizierte Diskussionsbasis zu gewährleisten. Sämtliche Teilnehmer brachten sich mit Beiträgen ein und nahmen aktiv teil.
Wir bedanken uns bei der Deutschen Herzstiftung für die Förderung unseres Panels sowie bei Prof. W. Seeger für die Räumlichkeiten und blicken als starkes Team zuversichtlich auf die bevorstehenden drei Jahre.

Bilder und Rahmeninformationen:

Weitere Mitglieder der Forschungsgruppe (wissenschaftliche Beratung):

Bochum:
Dr. Jörg W. Walther, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin, Ruhr-Universität Bochum
Boston:
Prof. Jeffrey M. Drazen, The New England Journal of Medicine Editor-in-Chief, Harvard Medical School
Prof. Stephen A. Cannistra, Journal of Clinical Oncology Editor-in-Chief, Harvard Medical School
Prof. Nancy A. Rigotti, Director of the Tobacco Research and Treatment Unit, Massachusetts General Hospital
Frankfurt:
Prof. David A. Groneberg: Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Zentrumsdirektor des Zentrums für Gesundheitswissenschaften, Goethe-Universität, Frankfurt am Main.
Gießen:
Prof. Werner Seeger: Vorsitzender und Sprecher des Deutschen Zentrum für Lungenforschung, ärztl. Direktor UKGM Gießen/Marburg; Direktor des Max-Planck-Instituts in Bad Nauheim
Heidelberg:
Dr. Ute Mons, Epidemiologin des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Heidelberg
Tübingen: 
Prof. Anil Batra, Leiter der Sektion Suchtmedizin, Universitätsklinik Tübingen

Teilnehmer am Diskussionspanel für Gruppenleiter/innen (Medizinfakultät/Name):
Bochum: Sonja Wolff
Bonn: Janina Suhre
Düsseldorf: Jilada Wilhelm und Evgenia Divizieva
Erlangen: Fabian Buslaff
Essen: Christian Brieske
Freiburg: Lena Jakob und Hannah Maria Baumert
Gießen: Felix J. Hofmann, Dominik Penka und Titus J. Brinker
Göttingen: Hanna Beißwenger und Stephanie Sebastiampillai
Hamburg: Marcel Seungsu Woo
Hannover: Marc Silchmüller
Heidelberg: Thien An Tran, Samuel Schaible und Caelán Haney
Homburg: Fabian Fries
Regensburg: Susanne Swoboda
Tübingen: Ole Anhuef
Würzburg: Laura Jung

Studiendesign: Randomisierte kontrollierte Studie mit vier Erhebungswellen (Baseline, 6, 12 und 24 Monate nach Intervention).